Die gruseligen Duchenne Fotos

Dr Guillaume Duchenne, ein französischer Neurologe, der im 19. Jahrhundert lebte, untersuchte die Reaktion von Muskeln und Nerven auf elektrische Impulse.  

Seine Arbeit bildete die Grundlage der Elektroneuromyographie, eines diagnostischen Tests, der Nervenschäden aufzeigen sollte.
Duchenne fing unter anderem die Gesichtsausdrücke von Patienten ein, wenn Impulse an den einen oder anderen Gesichtsnerv gesendet wurden. Das Problem war die damalige Fotografie - die bis dahin nur lange Belichtungszeit bei der Aufnahme erlaubte ein solches Vorgehen nicht. Aber Duchenne hatte Glück - er konnte einen Schuhmacher für seine Testreihen gewinnen, der an einer Lähmung des Gesichtsnervs litt (Bell-Lähmung).  
Mit anderen Worten: Wenn Duchenne bestimmte Gesichtsnerven des Schuhmachers unter Spannung setzte, blieben diese Muskeln solange angespannt, bis der Strom wieder ausgeschaltet wurde. Dies ermöglichte ein qualitativ hochwertiges Bild bei langen Belichtungszeit.
Der Arzt machte mehr als 100 Experimente mit dem Schuhmacher, verband die Elektroden mit verschiedenen Muskeln und erhielt verschiedene Gesichtsausdrücke. Die mit Fotografien versehene Studie wurde unter dem Titel "Mechanismus der menschlichen Physiognomie" veröffentlicht. Aufgrund dieser Arbeit konnten durch Duchenne eine Vielzahl von Gesichtsmuskeln benannt werden und seine Tests offenbarten insbesondere den Mechanismus eines Lächelns.
Sein „Muskel der Freude“, der für das Lächeln zuständig ist, wurde später zum Musculus zygomaticus major (Großer Jochbeinmuskel, siehe Lachmuskulatur). Das echte Lächeln wird nach ihm Duchenne-Lächeln genannt.


 

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