Erdogan und die Offensive in Syrien

Seit einigen Tagen dominieren die Meldungen über Erdogans "Kampf gegen die Terroristen" in Syrien die Medien. Die Medien berichten, ohne dieses mal groß Stellung auf eine Seite zu beziehen. Offensichtlich wartet man darauf, wie die NATO, wie die USA und die EU darauf reagieren werden, bevor die Feindbilder deutlicher werden.
Leider spiegelt sich in den Kommentaren der großen Zeitungen der Hass der Bevölkerung aufeinander wieder: Türken bejubeln überwiegend Erdogans Feldzug, während die hier lebenden Kurden und Syrer diesen verteufeln. Mischen sich Deutsche ein, wird der Ton schnell rauh, da wir ja als Westen sowieso an allem schuld sind.

Deutsche Panzer, Symphatisanten, YPG, Kurdenanhänger, Terroristen - für viele ist es schwer nachzuvollziehen, worum es dort überhaupt noch geht, da ja offiziell von USA und Russland bestätigt wurde, der IS sei besiegt. Viele verstehen die Zusammenhänge nicht mehr.

Daher ganz kurz: 
IS hat mit der kurdischen Miliz YPG nix zu tun. Erdogan und viele Türken mögen keine Kurden und erst recht keine YPG.

Ich persönlich aber sage: 
Egal was man von Erodgan oder der YPG hält: Die Türkei ist mit Panzern und Bodentruppen in ein fremdes, souveränes Land einmarschiert - ohne UNO Mandat oder irgendeine Resulution. Dementsprechend handelt es sich für mich um einen nicht genehmigten Angriffskrieg und man sollte ganz ganz genau darauf schauen, dass hier nicht vor unseren Augen ein Völkermord statt findet.

Warum hier die Nato, der Westen oder die USA nur so zaghaft reagieren und eher wegschauen und abwarten, was passiert, ist eine bodenlose Frechheit. Immer da, wo Menschen sterben, wäre es doch Begrüßenswert, wenn wir als Westen mit einer Organisation wie der UNO, die genau für solche Fälle zuständig ist, nicht diskutieren, sondern alles daran setzen, diesen Krieg zu verhindern.


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